Das "Wasservogel"-Ensemble legt los

Das "Wasservogel"-Ensemble legt los

Auszug aus dem Rottaler Anzeiger vom 18.10.2022: Textbücher für historisches Theaterspektakel zur Ortsentstehung an die rund 100 Schauspieler ausgegeben

Wurmannsquick. Die Größe des Vorhabens ist am Sonntag auf den ersten Blick deutlich geworden: Das gesamte Ensemble des "Der Wasservogel"-Theaterprojekts versammelte sich am Abend in der Aula des Schulhauses in Wurmannsquick. Die Theaterfreunde als Initiatoren des großen Freilicht-Historien-Spektakels, das im Juli 2023 auf die Bühne kommen soll, verteilten an diesem Abend die Textmanuskripte, die die Basis für die nun anlaufende Probenarbeit sein sollen, an alle etwa 100 beteiligten Schauspieler.

Ludwig Reil von den Theaterfreunden sprach in seinen einführenden Worten von einem "Meilenstein", der mit der Ausgabe der Texthefte erreicht worden sei. Die jeweils 58 Seiten starken Manuskripte hatten die Theaterfreunde in einer Auflage von 120 Stück in einer Nachtschicht "von Hand und mit Liebe" allesamt selbst gebunden, wie Alois Maier mit einem Augenzwinkern anmerkte.

 

"Es ist ein Abenteuer für uns alle", betonte Ludwig Reil, der auch die historische Dimension des Projekts verdeutlichte. Man arbeite auf Aufführungen hin, die womöglich "für die nächsten 70 Jahre Bestand haben", spielte er auf die Tatsache an, dass die "Wasservogel"-Spiele zuletzt vor sieben Jahrzehnten im Jahr 1953 aufgeführt worden waren. Insgesamt ist es erst die dritte Umsetzung des historischen Stücks, das die Legende zur Entstehung des Marktes aufgreift.

Der Ansatz der Gruppe ist es dabei, das ursprünglich als Reiterstück angelegte Historientheater in ein echtes Bühnenstück zu verwandeln, Johanna Kronberger, Hermann Maier und Alois Maier schrieben dazu sämtliche Dialoge neu. Es werde also im kommenden Sommer eine "Welturaufführung" geben, hob Ludwig Reil hervor. Man hoffe, dass nun der richtige "Teamspirit" entstehe, der für das Gelingen des Großprojekts elementar sei.

Als Veranstalter des Theaterspektakels tritt die Marktgemeinde auf. Der Marktrat habe sich "gerne schnell überzeugen lassen, dass das eine super Sache ist", erklärte Bürgermeister Georg Thurmeier, der auch erstmals den finanziellen Rahmen des Projekts skizzierte. Man rechne mit einem Budget von etwa 90000 Euro für die Produktion. Natürlich werde man sich noch um Fördermittel bemühen, Einnahmen werde man obendrein aus den Eintrittsgeldern für die insgesamt vier Vorführungen auf dem Areal des Skilifts am Schloßberg generieren.

Unterstützung geholt für das "Wasservogel"-Projekt haben sich die Initiatoren von den Theaterfreunden bei Sebastian Goller. Der Laienspielberater des Bezirks Niederbayern und Leiter der Athanor Akademie für Schauspiel und Regie in Passau gab am Sonntagabend einige organisatorische Hinweise. Denn mit den Textbüchern kann nun die Probenarbeit so richtig Fahrt aufnehmen. Wichtig ist den Theaterfreunden laut Ludwig Reil dabei: "Jeder ist wichtig auf der Bühne, egal ob mit Sprechrolle oder ohne." Wert legen die Initiatoren darauf, den zeitlichen Aufwand für jeden einzelnen möglichst gering zu halten. Jeder solle daher nur zu den Proben jener Szenen eingeladen werden, an denen er auch beteiligt ist. Bei der aufwendigen Termin-Logistik helfen sollen entsprechende Whatsapp-Gruppen. Begonnen wird dabei zunächst mit den Schauspielern, die Sprechrollen haben, die Statisten werden dann später dazugenommen.

Formiert hat sich inzwischen auch ein eigenes "Wasservogel"-Orchester mit 30 Mitgliedern, für den passenden "Soundtrack" zeichnet ein eigener Komponist verantwortlich. Und auch die Werbung wird langsam intensiviert: An den Ortseingängen der Marktgemeinde sollen schon bald fünf große Banner auf das Theaterspektakel hinweisen.

Foto: Die Textbücher für das Ensemble sind da: Darüber freuten sich nicht nur die Theaterfreunde mit (vorne, von rechts) Johanna Kronberger, Hermann Maier, Alois Maier, Andrea Lohr, Sabine Gruber und Ludwig Reil, sondern auch (vorne, von links) Bürgermeister Georg Thurmeier und Laienspielberater Sebastian Goller. −Foto: Fleischmann

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