Auszug aus dem Rottaler Anzeiger vom 17.05.2023: Maler Ferdl Hinterwinkler erschafft gerade das Bühnenbild für die „Wasservogel“-Aufführungen
Von Sebastian Fleischmann
Wurmannsquick. Die Fahrzeuge des Wurmannsquicker Bauhofs müssen derzeit regelmäßig über Nacht draußen stehenbleiben. Das liegt freilich nicht daran, dass die Marktgemeinde die üppigen Regenfälle der vergangenen Tage zur Außenreinigung von Unimog & Co. einsetzen möchte, um Wasser zu sparen. Vielmehr hat Ferdl Hinterwinkler die große Fahrzeughalle zu seinem Atelier gemacht. Auf riesigen Leinwänden arbeitet er dort gerade am opulenten Bühnenbild für die nahenden „Wasservogel“-Aufführungen.
Leinwände umfassen 280 Quadratmeter
Insgesamt 280 Quadratmeter groß ist das Riesengemälde, das der erfahrene Bühnenmaler erschafft. Zusammengesetzt aus mehreren Einzelbildern bildet es die Kulisse auf der Freiluftbühne, auf der am 14. und 15. sowie am 21. und 22. Juli insgesamt vier Mal am Schloßberglift das große Theaterspektakel rund um die Legende zur Ortsentstehung von Wurmannsquick gezeigt wird.
Die Bilder, die sich aus mehreren bis zu sechs Meter hohen Einzelteilen zusammensetzen, zeigen dabei nicht nur Wiesen und Wälder, sondern auch die Inn-Auen im Nachbarlandkreis Altötting. Denn auch dort spielt ein Teil des Stücks, wie Ludwig Reil und Alois Maier von den Theaterfreunden erläutern, die das Großprojekt initiiert haben. Zunächst wird jedoch eine damals übliche Langhütte auf der Bühne vor dem Teil des Bühnenbilds platziert, auf dem die Flusslandschaft zu sehen ist.
Drei bis vier Tage, so schätzt Ferdl Hinterwinkler, braucht er für eines der Einzelbilder. Der 72-jährige Eggenfeldener ist seit etwa 50 Jahren als Bühnenmaler aktiv. Nicht nur im Theater an der Rott hat er vielfach für die passende Kulisse gesorgt, auch für die Theaterprojekte der Eggenfeldener Kolpingsfamilie oder der Lindenthaler-Trachtler hat er mitunter schon den passenden Hintergrund gezaubert. Um für alle Witterungsfälle gewappnet zu sein, verwendet er wasserfeste Acrylfarben, denen auch Regen nichts anhaben kann. „Nur wenn es stürmt, werden wir das Bühnenbild zwischendurch abbauen müssen“, erklärt Bürgermeister Georg Thurmeier – die Marktgemeinde tritt als offizieller Veranstalter des Großprojekts auf. Schließlich bieten die großen, mit Leinen bespannten Holzrahmen reichlich Angriffsfläche für den Wind. Befestigt werden sollen sie an Containern, die hinter der Bühne aufgestellt werden.
Orientiert hat sich Ferdl Hinterwinkler bei seinen Bildern an den Vorstellung der „Wasservogel“-Verantwortlichen, um den Aufbau plastisch darstellen zu können, hatte Alois Maier sogar ein kleines Modell der Bühne gebaut. Anhand dessen fertigte der selbstständige Maler seine Skizzen an. Freiwillige Helfer zimmerten schließlich die einzelnen Rahmen zusammen und bespannten diese mit Leinen.
Auch an anderer Stelle laufen die Vorbereitungen längst auf Hochtouren. So wird inzwischen bereits unter freiem Himmel am Schloßberglift geprobt. Und auch der Bau der Tribüne hat bereits begonnen: Um für einen ebenen Untergrund zu sorgen und damit die Besucher keine schmutzigen Schuhe bekommen, werden dazu Hunderte Holzpaletten zusammengeschraubt. Auch wenn das Kulissen-Kunstwerk bald vollendet sein dürfte: Langweilig dürfte es den „Wasservogel“-Machern bis zur Premiere am 14. Juli so schnell nicht werden. Weitere Informationen zum Stück und Tickets gibt es online auf der Seite www.wasservogel-wurmannsquick.de.
Fotos: Da wird die Fahrzeughalle zum Atelier: Bühnenmaler Ferdl Hinterwinkler (rechts) erschafft derzeit das Bühnenbild für die bevorstehenden „Wasservogel“-Aufführungen. Beeindruckt von seiner Arbeit sind (von links) Bürgermeister Georg Thurmeier sowie Ludwig Reil und Alois Maier von den Theaterfreunden. −Fotos: Fleischmann