Mitmachen weiter erwünscht

Auszug aus dem Rottaler Anzeiger vom 06.05.2022: Theaterfreunde suchen noch Statisten für die "Wasservogel"-Spiele

Wurmannsquick. Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren: Im kommenden Jahr bringen die Theaterfreunde Wurmannsquick ihr Historienstück "Der Wasservogel" auf die Bühne, genau 70 Jahre nach der bislang letzten Aufführung das Stoffs, der die Legende zur Ortsentstehung aufgreift. Dazu sucht die Schauspielgruppe weiterhin Unterstützung. Wer noch aktiv dabei sein möchte, kann sich bis kommenden Sonntag, 8. Mai, noch anmelden.

"Es herrscht bereits große Vorfreude bei den angemeldeten Mitwirkenden und Statisten", berichtet Ludwig Reil von den Theaterfreunden, die das Projekt unter das Motto "Wurmannsquick midanand" gestellt haben. Vor allem Männer, gerade jüngere, suche man aber weiterhin als Darsteller. Auch Musiker mit Instrumenten wie Kontrabass, Flöte, Harfe, Geige, Schlagzeug oder Fanfare seien gefragt. "Wer Lust hat, mitzumachen, kann sich jetzt noch melden", betont Reil, der zu diesem Zweck auf die eigens eingerichtete Homepage www.wasservogel-wurmannsquick.de verweist.

Wenn die nächsten Planungsschritte stehen bevor, aktuell bereite man die nächsten Termine und die Rollenverteilung vor. "Auch das Nähteam steht schon in den Startlöchern", schildert Reil. Denn natürlich sollen auch die Kostüme der Darsteller historisch korrekt sein. Hier freue man sich ebenso über weitere Unterstützung: "Weitere Näherinnen dürfen sich gerne noch melden."

 

Dankbar sind die Theaterfreunde für die Tipps, die ihnen ein echter Theaterprofi zuteil werden lässt. Hierzu hat die Gruppe Sebastian Goller, seines Zeichens Bezirkslaienspielberater für Niederbayern, als Unterstützer gewonnen. Damit auch der "Soundtrack" passt, soll obendrein ein Komponist ins Team integriert werden, der eigene Musikstücke für die Aufführungen komponiert.

Vier Aufführungen des Stücks an zwei Wochenenden soll es im Juli 2023 geben. Die Unterstützung der Marktgemeinde, die offiziell als Veranstalter auftritt, hat sich die Gruppe bereits gesichert. Ort der Aufführungen wird das Gelände am Skilift in Wurmannsquick sein.

Es ist erst das dritte Mal, dass "Der Wasservogel" in der Marktgemeinde auf die Bühne gebracht wird. Die erste Aufführung datiert aus dem Jahr 1921, die zweite gab es 1953. Nun, genau 70 Jahre später, soll es wieder "Wasservogel-Spiele" geben. Das Stück handelt von der Entstehung der Marktgemeinde: Nach der vernichtenden Niederlage der Magyaren gegen die Mannen von Herzog Arnulf bei Altötting im Jahr 913 bringt Söldnerführer Purmann auch die letzten versprengten Kräfte der osteuropäischen Reiterhorden zur Strecke. Der Überlieferung zufolge setzte er den Magyaren nach, die sich auch im Bereich des heutigen Wurmannsquick wie die Wasservögel im Schilf versteckt hielten. Purmann lieferte dem Herzog schließlich den Kopf des Ungarnführers – und erhielt als Dank die Ländereien, wo er und seine Getreuen den heutigen Markt gründeten.

Die Theaterfreunde arbeiten bereits seit über zwei Jahren an dem Projekt, zunächst lange im Geheimen. Der Ansatz der Gruppe ist es, das ursprünglich als Reiterstück angelegte Historienspektakel, wie es auch 1953 noch umgesetzt wurde, in ein echtes Bühnenstück zu verwandeln, Johanna Kronberger sowie Hermann und Alois Maier schrieben dazu sämtliche Dialoge neu.

Foto: Bereiten mit den Theaterfreunden die nächsten Schritte vor: (von links) Ludwig Reil, Andrea Lohr, Maria Lohr, Sabine Gruber, Walter Marchner, Alois Maier und Hermann Maier. 

Foto: Zahlreiche Statisten waren bei den Aufführungen im Jahr 1953 dabei. Für die Neuauflage 2023 werden vor allem noch junge Männer für Nebenrollen gesucht.

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