Auszug aus dem Rottaler Anzeiger vom 16.04.2022: Die Organisatoren der "Wasservogel"-Aufführung suchen noch Freiwillige auf und hinter der Bühne
Wurmannsquick. Es ist ganz sicher eines der größten kulturellen Ereignisse in der jüngeren Geschichte des Marktes Wurmannsquick – und noch dazu hat die Aufführung des Freilichtspiels "Der Wasservogel" das Zeug dazu, eine wirklich herausragende Gemeinschaftsleitung der gesamten Gemeinschaft des Marktes Wurmannsquick und aller Ortsteile zu werden. Dies wurde deutlich in einer ersten großen und ausgesprochen gut besuchten Informationsveranstaltung, bei der auch konkrete Themen angesprochen wurden und bei der auch großes Interesse der Bürgerinnen und Bürger zu spüren war.
Zur Erinnerung: "Der Wasservogel" ist letztendlich die Geschichte der Entstehung der Marktgemeinde Wurmannsquick. Das Spiel führt zurück in die Zeiten, als die Magyaren in Bayern eingefallen waren, wilde Kämpfer aus dem heutigen Ungarn. Nach der vernichtenden Niederlage der Magyaren gegen die Mannen von Herzog Arnulf bei Altötting im Jahr 913 brachte der tapfere Söldnerführer Purmann auch noch die letzten versprengten Kämpfer der Reiterhorden zur Strecke.
Freilichtspiel letztmals vor 69 Jahren aufgeführt
Glaubt man den überlieferten Geschichten, dann verfolgte er die Magyaren und trieb sie in die Enge, so dass ihnen am Ende nur noch die Möglichkeit blieb, sich im Bereich des heutigen Wurmannsquick wie Wasservögel im hohen Schilf kleiner Gewässer zu verstecken. Am Ende brachte dieses Versteckspiel aber nichts: Purmann und seine Soldaten spürten die Magyaren auf, besiegten sie im Kampf und zum Schluss konnte Purmann seinem Herzog den Kopf des Magyarenführers liefern. Als Dank, so heißt es, habe er dafür aus herzoglicher Hand die Ländereien erhalten, auf denen er und seine Genossen sich ansiedelten – und diese Ansiedlung wurde später zum Markt Wurmannsquick.
Das Freilichtspiel "Der Wasservogel" wurde bislang nur dreimal aufgeführt, zum letzten Mal vor 69 Jahren, wenn also im Juli 2023 "Der Wasservogel" zur Wiederaufführung kommt, dann darf gefeiert werden, denn zum ersten Mal seit genau 70 Jahren ist das Stück dann zu sehen.
Die Initiative ergriffen haben die Theaterfreunde Wurmannsquick, und die haben das einstige simple Reiterspiel gewaltig "aufgepeppt": Es gibt eine spannende Handlung, zu sehen auf einer Freilichtbühne auf dem Gelände des Skilifts Wurmannsquick, es wird ein Marktplatz aus Buden und Zelten errichtet, natürlich wird geliebt, gekämpft und tragisch gestorben – vor allem aber wird es spannend werden, was da gezeigt wird.
"Was uns aber besonders wichtig ist: Wir wollen dieses Freilichtspiel zu einer echten Gemeinschaftsleistung für ganz Wurmannsquick machen – und das ist schon deshalb wichtig, weil man für so eine Inszenierung wirklich viele Leute braucht, die gerne mitmachen", sagte Ludwig Reil von den Theaterfreunden bei der Vorstellung des Projektes im Freilinger Saal in Hirschhorn. Denn es werden viele "Mitmacher" gebraucht, auf der Bühne und dahinter, vor allem aber auch schon bei den Vorbereitungen. Ab jetzt kann man sich auch bereits anmelden, wenn man Lust hat, mit dabei zu sein.
Bewerbungen so schnell wie möglich
Andrea Lohr von den Theaterfreunden zählte dann auch auf, worum es jetzt schon geht: "Wir brauchen auf jeden Fall noch Darstellerinnen und Darsteller, die aktiv mittun wollen. Es gibt Sprechrollen und stumme Rollen, man kann als Kämpfer dabei sein oder einfach nur als Statist, denn es soll sich schon eine Menge rühren auf der Bühne", sagte Andrea Lohr.
Und wer nicht direkt vor den Augen des Publikums auftreten wolle, der könne sich auch gerne hinter Bühne oder jetzt schon bei den Vorbereitungen mit einbringen: So gibt es beispielsweise eine Nähgruppe, die sich schon einmal mit der Herstellung von historischen Kostümen befasst. "Näh-Talente sind uns auf jeden Fall schon willkommen", schmunzelt Andrea Lohr.
Damit jeder dann auch ein Kostüm bekommt, das ihm passt, sollten sich die Bewerber um die Bühnenrollen jetzt baldmöglichst bewerben – sie müssen ja eventuell noch "vermessen" werden, für diejenigen, die einen Text lernen müssen, gibt es ebenfalls schon das notwendige Material. "Wir fangen jetzt schon richtig an, denn die Zeit vergeht dann schnell, je näher wir der Premiere kommen und wir wollen dann wirklich rechtzeitig und mit den notwendigen Zeitpuffern fertig werden", bestärkt Ludwig Reil.
Zeit haben für Proben und natürlich für die Aufführungen ist wichtig für alle, die gerne dabei sein wollen, vor allem aber geht es um die Freude an der Sache, da sind sich Andrea Lohr und Ludwig Reil einig: Der "Wasservogel" könne nur zur Aufführung kommen, wenn die ganze Gemeinde dahinter steht, "aber dann wird das eine tolle Sache, an die wir noch lange zurückdenken werden".
Dass die Gemeinde dahinter steht – dies konnte Bürgermeister Georg Thurmeier zumindest schon einmal für den Marktrat und die Marktverwaltung bestätigen. So trage der Markt letztendlich das finanzielle Risiko, denn er tritt als Veranstalter auf, kümmert sich um Kartenvorverkauf und die Bereitstellung finanzieller Mittel. Thurmeier machte aber auch deutlich, dass er auch persönlich davon überzeugt ist: "Die Wiederaufführung ist eine tolle Idee, die wir gemeinsam auch toll umsetzen werden".
Alle Interessenten finden die notwendigen Informationen und Kontakte auf www.wasservogel-wurmannsquick.de.
Foto: Freuen siech auf möglichst viele Akteure, die den "Wasservogel" vor und hinter der Bühne unterstützen: (von links) Ludwig Reil von den Theaterfreunden, Bürgermeister Georg Thurmeier, Andrea Lohr von den Theaterfreunden und die Autoren der neuen Fassung des Freilichtspiels, Johanna Kronberger, Alois Maier und Hermann Maier. −Foto: hl