Auszug aus dem Rottaler Anzeiger vom 02.04.2022 - Theaterfreunde und Markt stellen Projekt in Informationsveranstaltung vor
Wurmannsquick. Die Zeit läuft und es gibt noch viel zu tun: Mit der Aufführung des Freilichtspiels "Der Wasservogel" haben sich die Theaterfreunde Wurmannsquick ein veritables Großprojekt vorgenommen. Vier Aufführungen des Stücks, das die Entstehungsgeschichte der Marktgemeinde aufgreift, an zwei Wochenenden soll es im Juli 2023 geben. Die Unterstützung der Marktgemeinde, die offiziell als Veranstalter auftritt, hat sich die Gruppe bereits gesichert. Auch ein Festausschuss wurde bereits gebildet. Aber es braucht noch viele weitere helfende Hände. Aus diesem Grund laden Theaterfreunde und Marktgemeinde am Dienstag, 5. April, um 19.30 Uhr zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung in den Landgasthof Freilinger in Hirschhorn ein. Angesprochen werden sollen damit alle interessierten Bürger, aber auch Vereine.
"Endlich ist es so weit, dass es richtig losgeht", freut sich Ludwig Reil von den Theaterfreunden. In den vergangenen Wochen hat sich hinter den Kulissen einiges getan. So musste etwa der Aufführungsort gewechselt werden. Hatte man zunächst eine Fläche an der Langenecker Straße ins Auge gefasst, hat man sich inzwischen auf das Areal am Skilift festgelegt. Inzwischen haben die Theaterfreunde auch eine eigene Homepage für das Projekt angelegt, zu finden ist sie unter der Adresse www.wasservogel-wurmannsquick.de, der Link ist auch auf der Internetseite der Marktgemeinde zu finden. Zudem bemühe sich die Gemeinde um Fördermittel für das ambitionierte Vorhaben, wie die Theaterfreunde dankbar mitteilen.
Die Informationsveranstaltung am kommenden Dienstag soll nun den Startschuss für das Einbinden weiterer Akteure aus dem Ort bilden, getreu dem gewählten Motto: "Der Wasservogel 2023 – die Gemeinde Wurmannsquick mitanand". Der ganze Ort solle die Möglichkeit bekommen, in die Geschichte des Frühmittelalters einzutauchen.
Aber um das Projekt zu einem Erfolg werden zu lassen, gilt es eben auch, mit anzupacken: "Viele Leute werden gebraucht – von Darstellern bis Statisten", verdeutlicht Ludwig Reil. Zudem müssen verschiedene Teams gebildet werden, die sich etwa um den Aufbau von Bühne und Tribüne kümmern. "Wir hoffen auf zahlreichen Besuch, die ganze Gemeinde soll eingebunden werden", erklärt Ludwig Reil stellvertretend für die gesamte Gruppe.
Es ist erst das dritte Mal, dass das Theaterstück auf die Bühne gebracht wird, die erste Aufführung datiert aus dem Jahr 1921, die zweite gab es 1953. Genau 70 Jahre später soll es nun wieder "Wasservogel-Spiele" geben. Das Stück handelt von der Entstehung der Marktgemeinde: Nach der vernichtenden Niederlage der Magyaren gegen die Mannen von Herzog Arnulf bei Altötting im Jahr 913 bringt Söldnerführer Purmann auch die letzten versprengten Kräfte der osteuropäischen Reiterhorden zur Strecke. Der Überlieferung zufolge setzte er den Magyaren nach, die sich auch im Bereich des heutigen Wurmannsquick wie die Wasservögel im Schilf versteckt hielten. Purmann lieferte dem Herzog schließlich den Kopf des Ungarnführers – und erhielt als Dank die Ländereien, wo er und seine Getreuen den heutigen Markt gründeten.
Die Theaterfreunde arbeiten bereits seit über zwei Jahren an dem Projekt, zunächst lange im Geheimen. Der Ansatz der Gruppe ist es, das ursprünglich als Reiterstück angelegte Historienspektakel in ein echtes Bühnenstück zu verwandeln, Johanna Kronberger sowie Hermann und Alois Maier schrieben dazu sämtliche Dialoge neu.
Foto: Die Vorfreude steigt bei Theaterfreunden und Mitgliedern des Festausschusses, hier am neuen Spielort am Skilift: (von links) Ludwig Reil, Bürgermeister Georg Thurmeier, Andrea Sextl, 2. Bürgermeisterin Renate Mooser, Josef Fraunhofer, Hermann Maier, Christoph Laibinger, Alois Maier, Maria Lohr, Andrea Lohr, Sabine Gruber und Walter Marchner.